So verbessern Sie Ihr Spiel daheim
Spätestens seit dem Lockdown überlegen sich viele Golfer, wie sie das Training abseits des Golfplatzes und der Driving Range gestalten können. Dafür gibt es tatsächlich vielfältige Möglichkeiten – sie reichen von einfachen Abschlag- und Puttingmatten über Trainingszubehör und ausgefallene Gadgets bis hin zu ganzen Golfsimulatoren. Auch die Fitness- und Dehnungsübungen für Golfer dürfen natürlich nicht vergessen werden. Wie Sie Ihr Golfspiel daheim verbessern können, haben wir Ihnen in diesem Blogbeitrag zusammengefasst.
Puttingmatten für das Training auf dem „Grün“
Die meisten Golfrunden werden auf dem Grün entschieden – deswegen ist es durchaus sinnvoll, das Putten regelmäßig zu trainieren. Dafür werden unterschiedliche Puttingmatten angeboten. Sie reichen von kompakten Teppichen (die etwa im Wohnzimmer, im Flur oder vor der Toilette ausgelegt werden können) bis hin zu Aufbauten und Systemen, mit denen unterschiedliche Steigungen simuliert werden können. Mit diesen Untergründen kann aber nicht nur der eigene Putt perfektioniert, sondern auch ein freundschaftlicher Wettkampf gegen andere Golfer und Hausbewohner ausgetragen werden. Das sorgt dafür, dass die „echte“ Atmosphäre vom Grün in die eigenen vier Wände mitgenommen werden kann.
Die Auswahl an Puttingmatten ist groß, sodass Sie aus diversen Längen, Materialien und Schwierigkeitsgraden auswählen können. Rechnen Sie mit Preisen zwischen 20 und 250 Euro. Alternativ (oder ergänzend) können Sie sich auch ein Putting Pegz zulegen, das aus zwei Pflöcken und Bändern besteht. Damit wird die Bewegung beim Putt trainiert. Putting Pegz sind bereits ab 10 Euro zu haben. Gleiches gilt auch für Putting Spiegel, mit denen Sie den Schwungverlauf sehen können.
Abschlagnetze im Garten – den vollen Schwung üben
Das lange Spiel darf zu Hause natürlich auch nicht vernachlässigt werden. Es heißt schließlich nicht umsonst „wer rastet der rostet“, was auch für Golfer gilt. Die Schläge mit den Eisen, den Hölzern, den Hybriden und dem Driver sind ohne entsprechende Trainingsgeräte im eigenen Garten eher schwierig, weil die wenigsten Hausbesitzer eine Driving Range hinter dem Haus haben. Dann kommen Abschlagnetze ins Spiel.
Diese Ballfänger bestehen üblicherweise aus einem Netz mit einem oder mehr Löcher zum Zielen und einem robusten Rahmen aus Kunststoff oder Metall. Oftmals ist eine kleine Zielscheibe integriert, die die Richtung vorgeben kann und die Ausrichtung beim Schwung verbessert. Die meisten Modelle lassen sich einfach zusammenklappen und verstauen, sodass sie nicht fest im Garten montiert werden müssen. Obwohl Sie nicht sehen, welche Flugbahn der Ball hat, können Sie zumindest einen vollen Schwung durchführen. Auch die Abschlagnetze sind in unterschiedlichen Größen und Ausführungen erhältlich und kosten zwischen 40 und 400 Euro.
Chipping Netz und Chipping Target – das kurze Spiel verbessern
Um hohe und flache Chips und Pitches zu üben, können Sie sich für ein kleineres Abschlagnetz entscheiden. Diese sogenannten Chipping Netze sind stärker gewinkelt, sodass Sie einen anderen Ballflug abdecken. Gleichzeitig sind sie etwas kompakter und lassen sich noch leichter verstauen. Damit können Sie Chips und Pitches auch im Innenbereich trainieren – vorausgesetzt, Sie entscheiden sich für weiche Trainingsbälle (oder leben gerne gefährlich).
Einige Chipping Netze werden auch als Chipping Target angeboten, wobei das Auffangnetz für den Golfball einen kleinen Extrakorb mit Zielscheibe hat. Auch kompakte Wände aus Kunststoff oder Papier mit mehreren Löchern kommen dafür infrage. Alternativ können Sie einfach einen Eimer oder einen Wäschekorb aufstellen, um Distanz, Längenkontrolle und Treffmoment im kurzen Spiel zu Hause zu üben.
Schaumstoff oder Airflow – Übungsbälle für den Innenbereich
Apropos weiche Golfbälle – für das Indoor-Training werden spezielle Bälle angeboten, die aus einem anderen Material bestehen und nicht so schnell für Schäden an Fenstern, Wänden und Möbeln sorgen. Sie haben zwar ein anderes Schlaggefühl und Flugverhalten, ermöglichen aber das Training zu Hause. Dabei kann zwischen zwei Arten von Übungsbällen unterschieden werden:
- Schaumstoff-Übungsbälle: Schaumstoffbälle bzw. Soft Balls sind extrem weich und bieten trotzdem ein angenehmes Flugverhalten. Sie sind in diversen Farben erhältlich und lange haltbar. Der Preis liegt üblicherweise zwischen 1,5 und 3 Euro pro Ball
- Airflow-Übungsbälle: Airflow-Bälle bestehen aus einer Kunststoffhülle mit vielen Schlitzen und sind innen komplett hohl. Deswegen haben sie ein geringes Gewicht und reduzieren die Gefahr eines Schadens maßgeblich. Sie sind zwar sicherer als Schaumstoff-Übungsbälle, fliegen aber nicht so weit und zeigen ein anderes Flugverhalten. Der Preis ist ungefähr gleich
Schwungtrainer und Swing Fan für weiche Übungsschläge
Wer keinen eigenen Garten hat, muss auf einen vollen Golfschwung nicht verzichten. Dann lohnt sich die Anschaffung eines Schwungtrainers. Diese Trainingsgeräte bestehen aus einem robusten Schaft und einem flexiblen Gummi- oder Polyurethankopf, der den Schlägerkopf bei einem normalen Golfschläger ersetzt. Oftmals ist der Kopf des Schwungtrainers beschwert, um das Gewicht eines Schlägerkopfes zu simulieren. So können zwar keine Bälle geschlagen, aber die entsprechende Muskulatur aufgebaut (oder vor dem Golfplatz aufgewärmt) werden.
Darüber hinaus lassen sich die Geschwindigkeit und die Schwungbahn optimieren, ohne dass Sie einen „echten“ Golfschläger im Wohnzimmer schwingen. Auch Ihre Balance kann so verbessert werden. Das gilt auch für Swing Fans, die anstelle des Gummikopfes mehrere Plastikplättchen haben. So wird der Luftwiderstand erhöht. Sowohl Schwungtrainer als auch Swing Fans sind in unterschiedlichen Schaftlängen erhältlich und kosten zwischen 15 und 40 Euro. Achten Sie darauf, dass Ihre Deckenhöhe ausreicht!
Impact Bags – trainieren Sie die Haltung
Wenn Sie zwar einen richtigen Golfschläger, aber keine echten Golfbälle zum Training daheim verwenden möchten, kann sich die Anschaffung eines Impact Bags lohnen. Dieser erinnert an einen kleinen Boxsack und hilft dabei, die richtige Ausrichtung des Schlägerkopfes im Treffmoment zu üben. Das aufgedruckte Ziel gibt Rückmeldung zur Treffgenauigkeit – so gehören Slices und Hooks schon bald der Vergangenheit an.
Die meisten Impact Bags sind zwischen 30 und 50 cm hoch und bestehen aus einem obusten und belastbaren Material. Sie müssen vor dem Training gefüllt werden, wofür insbesondere Sand oder alte Handtücher infrage kommen. Rechnen Sie für einen Impact Bag mit Kosten zwischen 15 und 30 Euro.
Dehnung und Yoga – mehr Flexibilität
Insbesondere in der Winterpause oder vor einem wichtigen Turnier sollten Sie sich golferisch fit halten, damit die Bewegungen nicht einrasten. Dafür gibt es Dehnungen und Übungen, die zu Hause durchgeführt werden können. Dazu können diese gehören:
- Plank: Stützen Sie sich auf Ihren Unterarmen und Zehenspitzen ab, sodass Sie mit einem geraden Rücken eine Linie wie ein „Brett“ (eng. plank) über dem Boden bilden. Halten Sie diese Übung für 30 bis 60 Sekunden und spannen Sie dabei den gesamten Rumpf an
- Kobra: Legen Sie sich auf den Bauch und ziehen Sie dann den gesamten Oberkörper hoch, während Sie Ihre gestreckten Arme durchdrücken. Das erinnert an den aufgestellten Kopf einer Kobra, woher der Name kommt. Diese Übung trainiert vor allem den Trizeps und entlastet den Rücken
- Windmühle: Um die Flexibilität in der Durchschwungbewegung zu trainieren, können Sie einen Golfschläger in beide Hände nehmen und ihn waagerecht mit gestreckten Armen vor sich halten. Rotieren Sie dann im Oberkörper, sodass der Golfschläger erst links und dann rechts bewegt wird
Schauen Sie außerdem auf YouTube vorbei, wo mehrere Yogakurse für Golfer kostenlos verfügbar sind. Viele dieser Übungen lassen sich ganz ohne Zubehör durchführen, sodass Sie maximal eine Yogamatte brauchen und direkt loslegen können. Empfehlenswert ist zum Beispiel der Kanal von Adriene Mishler („Yoga with Adriene“) oder Angelina Pauw.
Ganze Golfrunden zu Hause – Screen Golf
Fast grenzenlos sind die Möglichkeiten, die ein eigener Golfsimulator bietet. Diese Systeme bestehen aus einem Launch Monitor, einer Simulationssoftware, einer Abschlagmatte und einem Projektor, die von einem Netz oder einem Gehäuse umgeben sind. Mithilfe eines PCs oder Tablets können Trainingssituationen und sogar ganze Golfplätze simuliert werden, sodass Sie voll und ganz in das digitale Golfen eintauchen können. Oftmals wird dafür ein Trackman verbunden, der auch mit auf die Driving Range genommen werden kann.
Diese Screen-Golf bzw. Indoor-Golf-Systeme sind allerdings nicht preiswert und kosten zwischen 1.000 und 50.000 Euro – je nachdem, wie umfangreich die Leistungen sein sollen. Darüber hinaus wird viel Platz und ein Raum mit einer großen Deckenhöhe benötigt, um den Golfsimulator einbauen zu können. Viele Golfplätze mit Indoor-Trainingsmöglichkeiten und Hotels haben inzwischen solche Screen-Golfanlagen, wo Sie für wenig Geld trainieren können.
Fazit – Golftraining zu Hause im Überblick
Ist der Golfplatz geschlossen, liegt Schnee oder haben Sie nur wenig Zeit, müssen Sie auf das Golftraining nicht verzichten – stattdessen können Sie viele Trainingssituationen zu Hause üben. Dafür kommen unterschiedliche Gadgets, Geräte und Übungen infrage, die von Putting Matten bis hin zu Abschlagnetzen reichen. Auch ganze Golfrunden lassen sich simulieren.
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