Damit Sie auf dem Platz für alle Distanzen und Situationen gewappnet sind, werden unterschiedliche Schläge durchgeführt. Ganz oben auf der Liste steht im kurzen Spiel das Chippen. Diese flache Annäherungsschlag wird eingesetzt, um den Ball aus nächster Nähe auf das Grün zu spielen. Worauf beim Chippen zu achten ist, welche Schläger infrage kommen und wie Sie den Chip am besten trainieren, haben wir Ihnen in diesem Ratgeber kurz zusammengefasst.
Das ist „Chippen“ im Golf – kurz und einfach erklärt
Ist von einem Chip die Rede, so handelt es sich um einen flachen Annäherungsschlag. Dieser wird verwendet, um den Ball aus kurzer Distanz auf das Grün zu bringen – nicht zuletzt deswegen zählt er zu den wichtigsten Schlägen im kurzen Spiel. Elementar sind neben der Distanz zur Fahne auch die Beschaffenheit des Grüns sowie etwaige Hindernisse (man denke etwa an Bunker), die sich in Ihrem Weg befinden.
Beim Chippen gibt es mehrere Variationen, die von der Erfahrung und von persönlichen Präferenzen geprägt sein können. Als Standard-Chip wird allerdings eine Grundtechnik bezeichnet, die insbesondere am Anfang schnell erlernt werden kann und präzise Ergebnisse mit sich bringt. Dabei werden die folgenden Grundlagen umgesetzt:
- Set-Up: Wählen Sie einen schmalen Stand (ungefähr zwei Schlägerköpfe sollten zwischen ihre Füße passen) und stellen Sie sich nahe an den Ball. Der Körper wird parallel zum Ziel ausgerichtet. Die Ballposition liegt entweder mittig oder näher zur Innenseite Ihres rechten Fußes
- Griff: Greifen Sie den Schläger kurz, sodass sich der Abstand von den Händen zum Boden verringert
- Oberkörper: Machen Sie sich beim Chippen bewusst, dass der tiefste Punkt beim Schwung auf Höhe Ihres Brustbeins liegt. Dort erreicht der Schlägerkopf im Schwung den Boden. Daher sollten Sie darauf achten, dass das Brustbein leicht vor dem Ball ausgerichtet wird. Dann trifft der Schläger den Ball in der Abwärtsbewegung. Andernfalls würde eine löffelnde Bewegung entstehen, die für einen schlechten Ballkontakt und getoppte Bälle sorgt. Das ist nicht nötig – der Loft sorgt bereits dafür, dass der Golfball in die Luft gerät
- Schwung: Die Arme werden beim Chippen nahe am Oberkörper gehalten, sodass die gesamte Schwungkraft aus der Oberkörper- und Schulterrotation kommt. Die Handgelenke werden im Rückschwung nicht angewinkelt. Daher ähnelt der Chip einer typischen Puttbewegung. Würden die Handgelenke bewegt werden, könnte der Schlägerkopf die Hände überholen, was vermieden werden sollte
- Bewegungsumfang: Ein guter Chip zeichnet sich außerdem dadurch aus, dass die Schlaggeschwindigkeit immer konstant gehalten wird. Die Länge des Schlags ergibt sich folglich daraus, wie weit Sie mit dem Schläger ausholen. Das ermöglicht mehr Sicherheit und Wiederholbarkeit des Schwungs
Über die optimale Gewichtsverlagerung beim Chippen
Im Zusammenhang mit dem Chippen wird ein großes Augenmerk auf die Gewichtsverlagerung vor und während des Schwungs gelegt. Viele Anfänger neigen dazu, mit dem Oberkörper im Durchschwung „nach hinten zu fallen“ – was wiederum für dünn getroffene Bälle und raketenhafte Flugbahnen über das Grün (und gerne in den nächsten Bunker dahinter) sorgt.
Damit der Ball hingegen ideal in der Abwärtsbewegung getroffen werden kann, sollte der größte Teil des Gewichts vor dem Ball – also bei Rechtshändern auf dem linken Bein – liegen. Das Gewicht wird dadurch auf das vordere Bein verlagert, sodass zuerst der Golfball und danach erst der Boden getroffen werden kann. Als Faustregel gilt, dass etwa 60% des Gewichts nach links verlagert werden sollten. Für Linkshänder gilt natürlich das genaue Gegenteil. Da das vordere Bein rechts ist, muss die Gewichtsverlagerung entsprechend nach rechts vorgenommen werden.
Wo liegt der Unterschied zwischen Chippen und Pitchen?
Ist vom Chippen die Rede, kommt nicht selten der Begriff des „Pitching“ bzw. „Pitchen“ mit ins Spiel. Dabei handelt es sich ebenfalls um einen Annäherungsschlag, der im Gegensatz zum Chippen eine hohe Flugbahn besitzt. Das bietet den Vorteil, dass der Ball mehr Spin erhält und schneller liegen bleibt, sobald er den Boden erreicht.
Vom technischen Ablauf unterscheiden sich Chippen und Pitchen deutlich voneinander. Ein Pitch ähnelt einem herkömmlichen Eisenschlag, der allerdings mit weniger Kraft in einem kontrollierten Tempo durchgeführt wird. Er gilt als 2-Hebel-Schwung und aktiviert die Handgelenke. Auch sogenannte Halb- und Viertelschläge (also Eisenschläge ohne vollen Rückschwung) fallen in die Pitch-Kategorie. Chippen gleicht hingegen dem Schlag beim Putten. Dieser 1-Hebel-Schwung kommt ohne Bewegung der Handgelenke aus.
Ein Pitch gilt als deutlich anspruchsvoller, da der gesamte Bewegungsablauf etwas komplizierter ist. Das macht ihn fehleranfällig. Er kommt üblicherweise dann zum Einsatz, wenn ein Hindernis überspielt werden muss, was einen hohen Ballflug erfordert. Gleiches gilt, wenn nur wenig Grün vor der Fahne vorhanden ist und kaum Raum zum Ausrollen des Balls bleibt.
Welche Schläger werden zum Chippen benutzt?
Chip ist nicht gleich Chip – je nachdem, wie viel Platz bis zur Fahne vorhanden ist und wie hoch und weit der Ball gespielt werden soll, kommen verschiedene Golfschläger infrage. Nicht immer muss auf ein typisches Wedge zurückgegriffen werden, sodass von keinem universellen Schläger für diesen Schlag gesprochen werden kann.
Überlegen Sie sich daher vor dem Schlag, wo der Golfball landen soll und wie das Grün oder Vorgrün an dieser Stelle beschaffen ist. Daraus ergibt sich ein Flug-Roll-Verhältnis, das sich von Schläger zu Schläger ändert. Steckt die Fahne beispielsweise weit vorne und es ist nur wenig Grün vorhanden, sollten Sie sich für einen Schläger mit viel Loft – wie einem Sand Wedge oder einem Pitching Wedge – entscheiden.
Dann rollt der Ball nur wenig aus und überbrückt die meiste Distanz in der Luft. Allerdings sind solche Schläge besonders anspruchsvoll, da der hohe Loft (vor allem bei Golfbeginnern) schnell zu einem getoppten Schlag führt. Dann wird der Golfball mit der Schlägerkante getroffen und fliegt nicht hoch auf das Grün, sondern fliegt wie eine Rakete flach darüber.
Gerade am Anfang lohnt es sich, auf einen Golfschläger mit weniger Loft und einem ausgeglichenerem Flug-Roll-Verhältnis zurückzugreifen. Das gilt auch dann, wenn der Ball kurz vor dem Grün liegt und nur wenig Zeit in der Luft verbringen muss. Passen Sie den Rückschwung an und minimieren Sie diesen, sodass der Ball optimal ausrollt. Vom Eisen 9 bis hin zum Eisen 6 kommen dafür praktisch alle Schläger infrage. Das Flug-Roll-Verhältnis sieht für die meisten Golfer wie folgt aus:
- Sand Wedge: 80% Flug und 20% Roll
- Gap Wedge: 70% Flug und 30% Roll
- Pitching Wedge: 60% Flug und 40% Roll
- Eisen 9: 50% Flug und 50% Roll
- Eisen 8: 40% Flug und 60% Roll
- Eisen 7: 30% Flug und 70% Roll
- Eisen 6: 20% Flug und 80% Roll
- Hohlkörper-Technologie
- Kopf aus einer sich weich anfühlenden Legierung
- Entwurf mit Versatz
- Farbe: silber
Praktische Trainingstipps für das Chippen
Bei regelmäßigen Trainingseinheiten auf dem Chipping Ground sollten Sie darauf achten, einen bewussten Schlag auszuführen und [b]mehrere mögliche Situationen auf dem Platz nachzustellen[/b]. Orientieren Sie sich am besten an den folgenden praktischen Trainingstipps, um das Chippen effektiv zu meistern:
- Kennen Sie Ihre Distanzen: Damit Sie auf dem Golfplatz genau wissen, zu welchem Schläger Sie für Ihren Chip greifen sollten, lohnt sich die Kenntnis der eigenen Distanzen. Diese sind natürlich nicht immer gleich, sodass die obigen Flug-Roll-Verhältnisse als Richtwerte gesehen werden sollten. Führen Sie jeweils fünf Chips mit Ihren Wedges und Eisen aus, um ein Gefühl für die Distanz zu bekommen
- Achten Sie auf die ideale Ausrichtung: Wichtig ist außerdem, vor jedem Chip auf die Ausrichtung zu schauen. Diese umfasst sowohl die Ballposition und die parallele Ausrichtung des Körper zum Ziel als auch den Abstand zum Ball. Beim Chippen sollten Sie möglichst dicht am Golfball stehen
- Greifen Sie den Schläger kürzer: Zumeist wird der Schläger beim Chippen deutlich kürzer als bei anderen Schlägen gegriffen. Dadurch haben Ihre Hände eine ähnliche Entfernung zum Boden wie beim Putten, was die Kontrolle erhöht und die richtige Schulterbewegung erleichtert
- Prüfen Sie Schultern und Handgelenke: Apropos Kontrolle der Bewegung – beim richtigen Chippen wird nur mit den Schultern und dem Oberkörper gearbeitet. Es muss eine Rotation entstehen, die dem Putten ähnelt und nicht aus der Hüfte kommt. Führen Sie am besten vor jedem Chip einen Übungsschlag durch und machen Sie sich dieser Bewegung bewusst. Auch die Handgelenke sollte steif bleiben.
Andernfalls laufen Sie Gefahr, dass der Schlägerkopf die Hände überholt. Das ist wiederum ein Rezept für einen schlechten Ballkontakt - Stellen Sie Situationen nach: Suchen Sie sich mit fortschreitenden Expertise verschiedene Ziele und Situationen, die Sie um das Grün herum trainieren. Stecken Sie sich beispielsweise Tees in diversen Entfernungen in das Übungsgrün und versuchen Sie, diese mit drei oder fünf Schlägen zu berühren. Eine andere gute Übung ist das sogenannte Up and Down. Verwenden Sie einen Ball und versuchen Sie, diesen mithilfe eines einzelnen Chips und Putts ins Loch zu befördern. Um die Situation auf dem Golfplatz nachzustellen, können Sie sich als Herausforderung etwa 18 Schläge für neun Löcher in verschiedenen Lagen als Ziel setzen
Fazit – ein kurzer Überblick
Golf erfordert viel Koordination und Übung – nicht zuletzt deswegen wird dieser Sport liebevoll als die „zweitschwerste Sportart der Welt“ bezeichnet. Das gilt natürlich auch für das Chippen. Daher ist es elementar, auf eine richtige Ausrichtung, Technik und Schlägerwahl zu achten. Dann gelingt Ihnen dieser flache Annäherungsschlag aus allen Lagen – und hilft dabei, das Handicap immer weiter zu reduzieren.
Foto: Depositphotos.com – IgorVetushko
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