Golf sprechen

by Horst Hochhauser
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Golfbegriffe

Diese Begriffe sollten Sie kennen

Jede Sportart hat ihre eigene Sprache – das gilt auch für Golf. Neben klassischen Bezeichnungen für das Equipment, die Bereiche des Golfplatzes und die Schläge haben sich viele weitere Namen etabliert, die den meisten Golfern mehr oder weniger bekannt sind. Viele wurden dabei aus der englischen Sprache übernommen. Wie Sie „Golf sprechen“, lesen Sie in diesem Blogbeitrag.

Am Abschlag und davor – Begriffe zum Spielstart

Als Abschlag oder „Tee box“ wird der Bereich bezeichnet, von dem der Golfball ins Spiel gebracht wird. Dort dürfen Sie den Ball „aufteen“ (auf ein Tee legen), was sonst nirgendwo erlaubt ist. Bereits hier lohnt es sich, einige wichtige Begriffe zu kennen:

  • Carry: Die Flugbahn des Golfschlägers beginnt nach dem Kontakt mit der Schlagfläche und reicht, bis der Ball auf den Boden trifft – das ist das „Carry“. Hinzu kommt noch die Ausrolldistanz
  • Drive: Als Drive wird der Abschlag bezeichnet, mit dem Sie das jeweilige Loch starten. Der Driver ist dabei natürlich nicht der einzige erlaubte Schläger
  • Dogleg: Das Dogleg ist eine bestimmte Form bei einem Golfloch. Das Fairway geht dabei nicht geradeaus bis zum Grün weiter, sondern hat einen Knick um fast 90° – daher müssen Sie „um die Ecke“ spielen. Optisch erinnert es an ein Hundebein (engl. „dog leg“)
  • Fairway: Die Spielbahn zwischen dem Abschlag und dem Grün heißt Fairway
  • Greenfee: Beim Greenfee handelt es sich um die Platzgebühr, die ein Besucher zum Spielen eines Golfcourses bezahlen muss. Das Gegenstück zur Benutzung der Driving Range ist die Rangefee
  • Grün bzw. Green: Diese Bezeichnung beschreibt den Bereich rund um das Loch, auf dem nur mit dem Putter gespielt wird
  • Handicap: Das Handicap ist eine Zahl, die die Spielstärke des Golfers beschreibt. Es wird auch gerne als „Vorgabe“ bezeichnet und reicht von +54 (nach der Platzreife) bis in den Minusbereich
  • Mulligan: Darf der erste (verpatzte) Abschlag wiederholt werden, wird von einem Mulligan gesprochen. Das ist prinzipiell nur in Privatrunden erlaubt, die nicht in das Handicap einfließen
  • Ready Golf: Golf ist ein Etikettensport, bei dem früher die „Ehre“ gegeben wurde. Das bedeutet, dass der Spieler mit dem geringsten Handicap am ersten Abschlag beginnen darf. Inzwischen ist aber Ready Golf verbreitet, bei dem beginnt, wer als erstes bereit ist
  • Rough: Das lange Gras neben dem Fairway wird als Rough bezeichnet

Par 3, 4 und 5 – das erfolgreiche Einlochen

Je nachdem, wie viele Schläge Sie pro Loch benötigen, gibt es dafür ebenfalls unterschiedliche Begriffe. Wichtig ist dabei, ob es sich um ein Par 3, ein Par 4 oder ein Par 5 handelt:

  • Par: Ein „Par“ haben Sie gespielt, wenn Sie genau so viele Schläge benötigt haben, wie das Loch offiziell vorgibt. Auf einem Par 3 sind es also drei Schläge, auf einem Par 4 vier Schläge und auf einem Par 5 fünf Schläge. Liegt Ihr Handicap über 0, bekommen Sie in der Nettowertung noch mehr Schläge für die Stableford-Wertung hinzu
  • Bogey: Ein Bogey wurde gespielt, wenn Sie einen zusätzlichen Schlag gebraucht haben. Der Begriff wird (je nach Anzahl der Schläge) ergänzt – ein Double Bogey sind +2, ein Triple Bogey +3 und so weiter
  • Birdie: Bei einem Birdie haben Sie einen Schlag weniger als die Vorgabe des Lochs verwendet. Das sind zum Beispiel drei Schläge auf einem Par 4
  • Eagle: Zwei Schläge unter Par heißt Eagle. Das ist die englische Bezeichnung für Adler – gegenüber dem Birdie werden die Vögel also größer
  • Albatros: Albatros bzw. die englische Form „Albatross“ oder Double Eagle sind drei Schläge unter Par. Das ist prinzipiell nur an einem Par 5 möglich, weil Sie auf einem Par 4 mit nur einem Schlag eingelocht hätten – das hat einen eigenen Namen
  • Ass bzw. Hole-in-One: Landet der Golfball direkt vom Abschlag im Loch, haben Sie ein Ass, ein Ace bzw. ein Hole-in-One gespielt

Links oder rechts? Die Flugbahnen des Golfballs

Nicht jeder Golfball fliegt immer gerade – ob das gewollt ist oder nicht, sei an dieser Stelle nicht erwähnt. Für die unterschiedlichen Flugbahnen gibt es ebenfalls Begriffe:

Straight: Fliegt der Golfball gerade, wird er als Straight bezeichnet

Draw und Hook: Startet der Ball rechts und bewegt sich in der Luft weiter nach links, trägt der die Bezeichnung „Draw“. Bei Linkshändern ist das genau umgekehrt. Idealerweise erreicht er dadurch das Ziel. Ist die Linkskurve zu groß und der Golfball verfehlt das Ziel, heißt die Flugbahn hingegen „Hook“

Fade bzw. Cut und Slice: Das Gegenteil von einem Draw ist ein „Fade“, als Synonym wird auch „Cut“ verwendet. Hier startet der Golfball links und macht eine Rechtskurve zum Ziel. Geht er rechts am Grün vorbei, ist hingegen von einem „Slice“ die Rede

Stinger: Wird der Golfball weit und mit einer flachen Flugbahn gespielt, die oftmals noch an Höhe gewinnt, spricht der Golfer von einem Stinger. Dieser Schlag ist übrigens von Tiger Woods benannt

Auf dem Fairway und dem Grün

Auch für das Spiel auf dem Fairway und dem Grün gibt es einige erwähnenswerte Begriffe, die Sie schon einmal gehört haben sollten:

  • Annäherungsschlag: Transportschläge vom Fairway zum Grün heißen Annäherungsschlag
  • Backspin: Hat der Golfball Backspin, wird er mit einem Rückwärtsdrall gespielt
  • Backspin: Hat der Golfball Backspin, wird er mit einem Rückwärtsdrall gespielt
  • Break: Grüns sind nicht immer komplett flach, sondern besitzen unterschiedliche Neigungen. Der Ball ändert beim Putten folglich seine Richtung, was als „Break“ bezeichnet wird
  • Bunker: Ein Bunker ist ein Sandhindernis
  • Chip: Annäherungsschläge, die kurz und flach vor dem Grün gespielt werden, heißen „Chip“
  • Den Ball „fett“ treffen: Ein fetter Schlag passiert, wenn zuerst der Boden und dann nur noch mit weniger Kraft der Ball getroffen wird. Das führt zu einem verunglückten Ergebnis – es kann nur wenig Distanz gemacht werden. Umgangssprachlich heißt ein fetter Schlag auch „Benzinger“
  • Den Ball „toppen“: Das Gegenteil von einem fetten Ball, das ebenfalls nicht ideal ist, ist ein getoppter Schlag. Dabei wird der Golfball im oberen Bereich getroffen, sodass er entweder eine niedrige Flugbahn hat oder nur ausrollt
  • Divot: Ein Divot ist die herausgeschlagene Grasnarbe, die bei einem Schlag mit einem Wedge oder einem Eisen zurückbleibt
  • Droppen: Wurde ein Ball Out-of-bounds gespielt, für unspielbar erklärt oder ist er verloren gegangen, muss ein neuer Ball ins Spiel gebracht werden. Dafür wird er aus Kniehöhe „gedroppt“, also fallen gelassen
  • Out-of-bounds: Out-of-bounds (OB) ist ein Ball, der im Aus zur Ruhe kommt. Er darf von dort nicht weitergespielt werden
  • Pitch: Ist der kurze Annäherungsschlag zur Fahne nicht flach wie beim Chip, sondern hat er stattdessen eine hohe Flugbahn, ist von einem „Pitch“ die Rede
  • Pitchmarke: Eine Pitchmarke ist der Abdruck, den ein Golfball beim Eintreffen auf dem Grün hinterlässt. Sie muss mit einer Pitchgabel ausgebessert werden
  • Shank bzw. Socket: Wird der Golfball mit der Ferse des Schlägerkopfes („Heel“) getroffen und fliegt daher sofort nach rechts, handelt es sich um einen Shank bzw. Socket
  • Tap In: Bei einem Tap In handelt es sich um einen kurzen Putt, der eine extrem hohe Trefferwahrscheinlichkeit hat
  • Up and Down: Die Kombination aus zwei bestimmten Schlägen ist als „Up and Down“ benannt. „Up“ ist dabei ein Pitch oder ein Chip auf das Grün, „Down“ ist ein einzelner Putt, der ins Loch geht

Off the Course – witzige Begriffe im Golfsport

Nicht immer nehmen Golfer sich allzu ernst – das gilt auch dann, wenn es auf dem Golfplatz nicht so gut läuft. Daher haben sich im Laufe der Jahre einige Begriffe etabliert, die nur inoffiziell in das Golflexikon gehören und trotzdem weit verbreitet sind:

Adidas: Bei einem Stableford-Turnier wird ein Strich in die Scorecard eingetragen, wenn keine Punkte am Loch erzielt wurden. Drei Striche hintereinander erinnern an das Logo eines bekannten Sportherstellers

Das 19. Loch: Der Umtrunk nach dem 18. Loch wird am 19. Loch – im Clubhaus – getrunken

Hacker: Ein „Hacker“ trifft gerne den Boden und nicht nur den Golfball, sodass schlechte Spieler diesen Namen tragen dürfen

Klub der armen Schweine: Hat Ihre Partnerin oder Ihr Partner ein besseres Handicap als Sie? Glückwunsch, dann gehören Sie zum Klub der armen Schweine

Lady: Die Damenabschläge sind kürzer als die Herrenabschläge und liegen oftmals direkt davor. Schafft es der verpatzte Golfschlag vom männlichen Spieler nicht über den Damenabschlag hinaus, hat er eine „Lady“ gespielt

Texas Wedge: Während die meisten Golfer kurz vor dem Grün zum Wedge greifen, entscheiden sich andere bereits für einen Putter und spielen den Ball flach. Dann wird der Putter scherzhaft als „Texas Wedge“ bezeichnet

Yips: Stress, Leistungsdruck und körperliche Anstrengung können sich auf den Spieler auswirken, was „Yips“ – ein unfreiwilliges Zucken vor dem Schlag – zur Folge haben kann. Das wirkt sich zumeist negativ auf das Ergebnis des Schlags aus

Fazit – die Golfsprache im Überblick

Im Golfsport gibt es eine Reihe von Begriffen, die das Spiel beschreiben und auf dem Golfplatz nicht fehlen dürfen. Dabei nimmt sich der Golfer nicht immer zu ernst – nicht zuletzt deswegen gibt es auch einige scherzhafte Bezeichnungen. In dieser Liste sind sowohl wichtige Grundbegriffe als auch witzige Nebenbezeichnungen aufgeführt, die den Sport noch spaßiger machen – falls das überhaupt möglich ist.

Foto: Depositphotos.com @ ArturVerkhovetskiy

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