Im englischen Sprachgebrauch als Foursome bezeichnet, ist der klassische Vierer nicht so sehr wettbewerbsrelevant als vielmehr mit einer Menge Spaß verbunden. Diese sehr schnelle Variante des Golfspiels fällt besonders durch einen Punkt auf: Jeweils zwei Personen spielen einen Ball, und zwar abwechselnd. Wie bei anderen klassischen Set-Ups kann der Vierer-Golf als Lochspiel oder als Zählspiel gespielt werden. Inzwischen haben sich auch mehrere Unterarten des klassischen Vierer-Golfs entwickelt, manche spielen mit Auswahl-Drive, der Chapman-Vierer und der Shanghai-Vierer sind weitere Unterarten.
Der klassische Vierer sorgt auf dem eigenen Golfplatz immer wieder für Kurzweil. Da die beiden Partner den Ball abwechselnd schlagen, kommt dieser häufig genug an Stellen zu liegen, die man selbst im Normalfall selten oder gar nicht bespielt. Das macht zusammen mit dem hohen Tempo den Reiz dieser Golf-Variante aus.
Was ist ein klassischer Vierer-Golf?
Als klassischen Vierer-Golf bezeichnen wir das Golfspiel zu Viert, wenn also je zwei Personen eine Mannschaft bilden und zwei Mannschaften gegeneinander antreten. Wie genau die Punkte gezählt werden, wird vorher festgelegt: Der klassische Vierer-Golf kann als Lochspiel oder als Zählspiel gespielt werden und folgt dann jeweils den bekannten Regeln.
Wichtig ist allerdings, dass die beiden Spieler im Team festlegen, wer die geraden und wer die ungeraden Löcher spielt. Diese einmal festgelegte Reihenfolge ist unbedingt einzuhalten – was aber häufig nicht passiert. Beim Festlegen der Reihenfolge sollten Spieler unbedingt ihre Vorlieben einbeziehen. Strafschläge berühren die einmal festgelegte Reihenfolge nicht, sie wird weiter eingehalten. Für das Spiel ist unerheblich, welcher Spieler den Ball am letzten Loch einlocht.
Regeln des klassischen Vierer-Golfs
Die beiden Teams aus je zwei Personen finden sich zusammen und legen intern fest, wer für sein Team die geraden und wer die ungeraden Löcher spielt. Diese Vorgabe bleibt über das gesamte Spiel bestehen und ist unveränderbar. Zu einer sinnvollen Strategie gehört also, sich über persönliche Vorlieben zu verständigen und die Auswahl entsprechend geschickt zu treffen. Wer sich für die ungeraden Nummern entscheidet, spielt die Löcher 1, 3, 5 und so weiter, der andere Spieler spielt die Löcher 2, 4, 6 und so weiter. Der Vierer wird klassisch nach Regel 22 gespielt und ist damit sehr zügig.
Kommt es während des Spiels zu Strafschlägen, beeinflusst das nicht, die vorher getroffene Abmachung, wer die geraden und wer die ungeraden Nummern spielt. Es ist völlig irrelevant, welcher der Spieler den Ball am vorherigen Loch eingeputtet hat.
Der Vierer kann als Lochspiel, Zählspiel, nach Stableford oder gegen Par gespielt werden, dementsprechend wird die Punktevergabe gehandhabt. Auch das muss vor dem Spiel festgelegt werden. Wie genau das Handicap gehandhabt wird, hängt von den gewählten Regeln ab. Die häufigste Variante ist, dass das Course Handicap der beiden Partner addiert und durch zwei geteilt wird. Das Ergebnis ist dann das Course Handicap für das jeweilige Team.
Die am häufigsten verwendete Zählweise ist, dass das gemeinsam erspielte Bruttoergebnis für jedes Loch eingetragen wird. Das errechnete Handicap des jeweiligen Teams wird dann bei der Auswertung von dem Bruttoergebnis abgezogen. Es zählt das so ermittelte Nettoergebnis.
Besonderheit Spielreihenfolge
Die Spielfolge wird häufiger von einem oder von beiden Teammitgliedern nicht beachtet. Wie dann verfahren wird, hängt von der Regel ab, nach der man spielt. Zählspiel, Lochspiel, Stableford oder ein anderes Regelwerk – es gibt verschiedene Möglichkeiten, auf die man sich im Vorfeld verständigen sollte.
Im Zählspiel wird nach Regel 22.3 verfahren. Das bedeutet: Der falsche Schlag muss annulliert werden, das Team bekommt eine Strafe von zwei Schlägen. Dann muss das Team den Ball noch einmal in der richtigen Reihenfolge von der Stelle aus spielen, an der das erste Mal die Spielreihenfolge missachtet wurde.
Der Fehler in der Spielreihenfolge kann berechtigt werden, solange das Team noch nicht am nächsten Abschlag abgeschlagen hat. Ist der Fehler auf dem letzten Grün passiert, kann er behoben werden, solange die Spieler des Teams das Grün noch nicht verlassen haben. Vorsicht: Fällt der Fehler erst später auf, ist das Team disqualifiziert.
Diese Regeln gelten im Zählspiel für die Runde. Im Stableford gelten sie nur für das Loch, auf dem der Fehler vorkam, wenn der Fehler vor der Abgabe der Zählkarte bemerkt wurde. Im Lochspiel dagegen ist ein Fehler bei der Spielfolge grundsätzlich mit einem Lochverlust für das betreffende Team verbunden.
Wichtig zu wissen: Der Vierer ist nicht Handicap-relevant!
Taktik im klassischen Vierer-Golf
Zuerst einmal handelt es sich beim klassischen Vierer-Golf um ein sportliches Spiel, das Spaß machen soll. Für Fairness sorgt das Regelwerk. Bevor man sich also über mögliche Taktiken und Strategien den Kopf zerbricht und über Berechnungen und Entscheidungen ins Schwitzen gerät, tut erst einmal Entspannung gut.
Partner finden sich so zusammen, dass die Kommunikation stimmt und das Handicap tragbar ist. Spielen zwei deutlich unterschiedlich gewichtete Teams gegeneinander, verabschiedet sich schnell der Spaß. Es macht also Sinn, die Teams so zusammenzustellen, dass das Handicap das zu erwartende Ergebnis ungefähr gleich stark beeinflusst. Wenn der Partner der Wahl dann auch noch genau die Löcher gerne spielt, die man selbst nicht so sehr mag, ist das perfekt.
Die Strategie auf dem Platz sollte dann den üblichen Kriterien:
- Aufgeteet wird auf der Seite der „Gefahr“. Befindet sich also beispielsweise auf der rechen Seite ein Aus, dann liegt der Ball beim Abschlag auf der rechten Seite.
- Experimente gehören eher nicht in den Vierer, sondern können anderweitig ausgeführt werden. Das vorhandene Portfolio an Schlägen sollte ausreichen.
- Der Spielplan auf dem Platz sollte den eigenen Stärken entsprechen und die Stärken des Spielpartners gewinnbringend nutzen.
- Immer Entfernung und Wind überprüfen!
- Reden, reden, reden! Im Vierer-Golf ist die Kommunikation zwischen den Spielpartnern alles!
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Tipps für ein erfolgreiches Spiel
Und noch einmal: Im Vierer-Golf geht es nicht ohne Kommunikation. Das Team muss sich schon im Vorfeld gut abstimmen, wer welche Löcher warum spielen will. Aus den jeweiligen Stärken und Schwächen der Teampartner ergibt sich zusammen mit den Spielbedingungen, die Platz und Wetterlage vorgeben, bereits eine Strategie. Trotzdem kann „unterwegs“ immer wieder angepasst werden. Und natürlich kann auch eine absichtlich nicht eingehaltene Spielreihenfolge strategisch genutzt werden – wenn die Partner miteinander reden und sich einig sind.
Driver, Hybrids, Eisen oder Putter – was wird beim Vierer-Golf genutzt? Tatsächlich spielt die Wahl des Golfschlägers und der damit verbundenen Spieltechnik genau die gleiche Rolle wie bei allen anderen Formen des Golfspiels auch. Mit einem wichtigen Unterschied natürlich: Gespielt wird so, dass nicht nur man selbst glänzt, sondern dass auch der Spielpartner eine gute Figur machen kann. Der Driver ermöglicht kräftige und weite Abschläge, Hybridschläger lassen sich leicht spielen und haben eine hohe Fehlertoleranz. Wer erfahrener ist, kann auch zu Wedges greifen, sollte den Wedge aber wirklich gut auf die Bedingungen des Platzes abstimmen.
Allen Anfängern sei noch geraten, sich nicht so sehr auf die Technik zu fokussieren, denn die ist komplex und kann überwältigen. Der Fokus gehört auf die Ausführung des Schlags – und dafür ist jeder selbst verantwortlich, kein Schläger der Welt kann einen verkorksten Schlag retten.
Fazit
Der klassische Vierer-Golf wird in zwei Teams à zwei Personen gespielt. Die Personen schlagen abwechselnd, schon im Vorfeld wurde verabredet, wer die geraden und wer die ungeraden Löcher spielen darf. Diese Reihenfolge ist über das Spiel hinweg unbedingt einzuhalten, weil Verstöße dagegen zu Strafpunkten führen können. Durch dieses abwechselnde Spielen ergibt sich eine immer wieder interessante Dynamik, die auch auf gut bekannten und oft gespielten Plätzen für Überraschungen sorgen kann. Der klassische Vierer-Golf ist schon ohne seine Varianten ein schnelles und abwechslungsreiches Spiel, das Spaß macht.
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