Die richtige Griffhaltung des Golfschlägers ist enorm wichtig
Wenn Sie einen Golfball möglichst perfekt schlagen möchten, ist einer der wichtigsten Faktoren zum Erfolg der richtige Griff. Interessante Tipps zum Erlernen und Üben der für Sie idealen Griffart soll Ihnen dieser Text vermitteln. Die Bedeutung von Fingern und Händen, verschiedene Griffarten sowie Fehler und Verbesserungsmöglichkeiten lernen Sie dabei kennen.
Die Position von Fingern und Händen für guten Griff
Beim Golf spielen spielt die so genannte Führungshand, auch Kontakthand genannt, eine wichtige Rolle. Diese Führungshand entspricht meist nicht der im Alltag dominanten Hand. Die Führungshand ist die obere Hand, die meist einen Handschuh trägt. Das Griffende des Schlägers sollte, wenn z. B. die linke Hand die Führungshand ist, auf dem Grundglied des linken Fingers liegen. So kommt der Schläger schließlich auf den Grundgliedern der linken Handfläche zu liegen. Nach Schließen der oberen Führungshand Mittel- Ring- und Zeigefinger der unteren Hand um den Griff legen. Der untere Daumen sollte dann auf dem oberen liegen und diesen verdecken, jedoch den Schlägergriff nicht umschließen.
Wie unterschiedlich Sie ihre Hände um den Schaft des Golfschlägers herum verbinden, gibt es entsprechend diverse Griffvarianten.
Verschiedene Varianten der Golf Griffarten im Vergleich
Der Interlocking-Griff hat als typisches Kennzeichen ein Verschränken von kleinem Finger der unteren Hand mit Mittel- und Zeigefinger der oberen Hand. Das bedeutet praktisch, dass acht Finger miteinander den Händen Halt und Stabilität geben. Eine bessere Kontrolle des Schlägers ist die logische Folge. Der wohl beste Golfspieler der Welt, Tiger Woods, benutzt beispielsweise diese Griffart.
Der Overlapping-Griff ist ähnlich konzipiert, allerdings sind hier kleiner Finger der oberen Hand und Mittel- und Zeigefinger der unteren Hand durch ein Überlappen vereint. Auch die Bezeichnung Vardon-Griff ist dafür geläufig. Diese Griffart ist für Anfänger und Profis empfehlenswert.
Der Zehn Finger-Griff, auch Baseball Griff genannt, ist für Anfänger und jüngere Spieler geeignet, bei denen noch nicht so viel Kraft auf einen Schläger übertragen wird. Bei diesem Griff sind beide Hände am Schläger ausgesetzt und berühren sich, überschneiden sich allerdings nicht.
Häufige Fehler, die bei der Golf Griffhaltung passieren
Wenn der Griff zu fest, zu locker oder nicht mit dem richtigen Druck erfolgt, wirkt sich das auf die Qualität des Schlages aus. Zu fest (stark) oder zu locker (schwach) bedeutet dabei nicht die Festigkeit des Schlägergriffs sondern wie die Hände am Schläger positioniert sind. Weicht der von Ihnen geschlagene Ball tendenziell zu weit nach rechts ab, liegt dies meist an einen zu schwachen Griff. Bei einem zu starken Griff tendiert die Flugbahn ziemlich sicher nach links. Mit einem neutralen Griff können Sie auf eine neutrale Flugbahn hoffen. Auch ein fehlender Handschuh an einer Ihrer Hände kann zu Problemen führen. Er gleicht mit seinem Grip das Rutschen bei feuchtem Schlägerschaft aus, verbessert Halt und Schwung. Zu wenig oder zu viel Druck bei der Griffhaltung wirkt sich auf die Qualität des jeweiligen Schlages ebenfalls negativ aus. Viel Üben schafft da Abhilfe!
Tipps zum Verbessern der Griffhaltung
Für die richtigen Positionen bei den Griffarten Overlapping und Interloking sind unter anderem Kraft und Ausdauer der Finger erforderlich. Dazu ist mit diversen Techniken besonderes Fingertraining möglich. Nach wichtiger Aufwärmübung oder kurzem Bad der Hände in warmem Wasser können Sie diverse Techniken zum Fingertraining nutzen. Außer mehrmaligem Softball drücken z. B. Handfläche auf Tischplatte legen und einige Male 30 Sekunden lang unter Spannung so halten. Oder Handfläche auf Tisch legen, einzelne Finger heben und kurz in dieser Stellung halten. Die Klauen-Dehnung kann die Übungstechniken beenden. Dazu Handfläche, nach oben offen, auf Tisch legen und Finger von oben bis möglichst zur Basis der Fingergelenke nach unten beugen. Mehrmals wiederholen.
Zur Stärkung der Handmuskulatur empfehlen sich z. B. Greifübungen mit Tennisbällen. Wegen der besseren Griffigkeit verwenden Sie dazu möglichst gebrauchte Bälle. Jeweils Tennisball mit der ganzen Hand umfassen und fest drücken, etwa 10 bis 15 Mal wiederholen.
Mit dem sogenannten Thera Band, einem elastischen Gymnastik Widerstandsband aus Latex, lassen sich Handmuskeln bestens trainieren.
Während die Schlaufe des Bandes mit einem Fuß unten fixiert ist, liegt das Ende des Bandes um die Hand gewickelt. Das Handgelenk nun gegen den Widerstand des gestrafften Bandes mehrmals beugen.
Die Griffhaltung beeinflusst Schwungverhalten und Flugbahn des Golfballes
Allgemein gilt, dass zu viel Druck auf den Schlägerschaft einen schlechten Griff erzeugt. Wichtig ist, dass Sie die Position Ihrer Hände vor jedem Schwung nochmals kurz kontrollieren. Sind bei einem Blick auf die Führungshand idealerweise zwei Fingerknöchel zu sehen? Entspricht die Griffhaltung den Anforderungen von Interlocking-, Overlapping- oder Zehnfinger Griff? Bei einem zu starken Griff kann es zu einem Hook führen, die Flugbahn weicht nach links ab. Bei zu schwachem Griff droht ein Slice, ein klares Abweichen nach rechts.
Wegen falschem Griff besteht die Gefahr, dass Sie den Ball nicht richtig treffen oder keinen richtigen Schwung schaffen. Bei zu festem Griff spüren Sie kaum, ob Sie den Ball gut oder schlecht getroffen haben. Mit dem richtigen Griff sichern Sie automatisch ein besseres Schwungverhalten!
Fazit
Golf spielen auf höherem Niveau, also mit möglichst wenig Handicaps, gilt als eine der schwierigsten Sportarten. Wer mit Ehrgeiz und viel Übungswillen dabei ist, kann am Ende viel erreichen. Lassen Sie sich am besten von erfahrenen Golfspielern helfen, üben Sie vor allem Griffhaltung und Schlagausführung. Wenn Sie dazu die vorgehenden Hinweise und Anregungen beachten, haben Sie sicher viel Freude an dieser großartigen Sportart.
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